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Death Stranding 2 – Bizarr, Wunderschön und Unvergesslich

Morgen, Leute. Oder was auch immer für eine Tageszeit in eurem Bunker gerade ist. Ich bin zurück. Zurück aus einer Welt, die mich in den letzten Tagen komplett verschlungen, an meine Grenzen gebracht und am Ende mit einem Gefühl zurückgelassen hat, das ich nur schwer in Worte fassen kann. Ja, Death Stranding 2: On the Beach ist endlich da, und Hideo Kojima hat es schon wieder getan. Er hat ein Spiel geschaffen, das so bizarr, so wunderschön und so einzigartig ist, dass es sich jeder einfachen Beschreibung entzieht.

Ich habe mich seit dem Release-Tag als Sam Porter Bridges in ein neues, gefährliches Abenteuer gestürzt, habe die UCA verlassen und bin in die wilden, ungezähmten Gebiete außerhalb Amerikas gereist. Und ich sage euch: Diese Reise hat alles verändert. Schnallt euch an, denn das hier ist kein normaler Test – das ist mein Logbuch aus dem Wahnsinn.


Aufbruch zu neuen Ufern: Mehr als nur Pakete austragen

Erinnert ihr euch an das Gefühl, im ersten Teil das erste Mal einen Berg erklommen zu haben, nur um auf der anderen Seite eine riesige, unberührte Landschaft zu erblicken? Nehmt dieses Gefühl, multipliziert es mit zehn und ihr habt die Eröffnungsstunden von On the Beach. Diesmal führt uns unsere Mission nach Mexiko, und diese neue Welt ist eine völlig andere Hausnummer. Weg sind die grünen Wiesen und kargen Felslandschaften. Stattdessen kämpfen wir uns durch sengende Wüsten, undurchdringliche Dschungel und Gebiete, in denen die Naturgesetze endgültig verrücktspielen.

Die größte Neuerung ist unser mobiles Hauptquartier, das Schiff „Magellan“. Es ist unser Zuhause, unsere Werkstatt und unser Anker in dieser feindseligen Welt. Von hier aus starten wir unsere Expeditionen, und das fühlt sich einfach grandios an. Aber das ist noch nicht alles: Die Welt selbst ist unser größter Feind. Dynamisches Wetter ist hier kein Gimmick. Wenn plötzlich ein Monsun ein ganzes Tal unter Wasser setzt oder ein Erdbeben eine eben noch sichere Route in einen tödlichen Abgrund verwandelt, dann ist das pures, ungeskriptetes Adrenalin. Man plant nicht mehr nur eine Route, man plant für das absolute Chaos.

Der Wahnsinn hat Methode: Gameplay-Evolution statt Revolution

Im Kern ist es immer noch Death Stranding. Wir verbinden die Welt, liefern wichtige Güter und stellen uns dem Tod. Aber Kojima und sein Team haben an jeder einzelnen Schraube gedreht, um das Erlebnis noch intensiver und spielerisch befriedigender zu machen. Die neuen Gadgets und Fahrzeuge, wie anpassbare Dronen oder geländegängigere Exo-Skelette, geben uns viel mehr Möglichkeiten, die tückische Umgebung zu meistern. Der Kampf gegen die GDs und die neuen, mechanischen Feinde von „Drawbridge“ wurde ebenfalls ordentlich aufgemotzt. Es ist actionreicher, direkter und fühlt sich einfach wuchtiger an.

Und die Story? Leute, die Story… Was soll ich sagen? Es ist 100% Kojima. Wir treffen auf einen gebrechlichen Sam, eine mysteriöse Fragile mit Marionetten-Armen und einen Antagonisten, der mit einer E-Gitarren-Axt kämpft. Es ist ein fieberhafter Ritt voller philosophischer Fragen, emotionaler Momente und Szenen, bei denen man mit offenem Mund vor dem Bildschirm sitzt und sich fragt, was zur Hölle hier eigentlich gerade passiert. Aber genau das lieben wir doch, oder? Es ist ein Spiel, das einen auch dann noch beschäftigt, wenn der Controller längst beiseitegelegt wurde.

Ein ungeschliffener Diamant?

Ist es perfekt? Nein, und das will es auch gar nicht sein. Death Stranding 2 ist immer noch sperrig, es ist anspruchsvoll und es verlangt einem viel Geduld ab. Wer schon mit dem ersten Teil nichts anfangen konnte, wird auch hier nicht bekehrt. Die schiere Menge an Story-Zwischensequenzen kann den Spielfluss manchmal unterbrechen, und die neuen, komplexen Wettersysteme können gelegentlich für puren Frust sorgen, wenn sie einem die perfekt geplante Tour vermasseln. Aber wisst ihr was? Genau diese unperfekten Kanten machen das Erlebnis so unvergesslich und intensiv.

Meine Tipps für eure Reise nach Mexiko:

  • Beobachtet den Himmel! Das Wetter ist euer wichtigster Verbündeter und euer schlimmster Feind. Lernt, die Zeichen zu deuten.
  • Investiert in eure Ausrüstung! Die neuen Gadgets sind nicht nur Spielerei, sie sind überlebenswichtig.
  • Nutzt die Online-Features! Die Strukturen anderer Spieler können euch den Hintern retten. Helft anderen, und euch wird geholfen.
  • Lasst euch auf die Story ein! Ja, sie ist verrückt. Aber sie ist auch das Herz dieses einzigartigen Erlebnisses.

Fazit: Ein weiteres Meisterwerk für Mutige

Death Stranding 2: On the Beach ist kein Spiel für jedermann. Es ist Kunst. Es ist eine Erfahrung. Es ist eine beschwerliche, oft anstrengende, aber am Ende unglaublich lohnende Reise, die man so in keinem anderen Spiel findet. Kojima beweist erneut, dass er einer der mutigsten und visionärsten Köpfe unserer Branche ist. Er hat die einzigartige Formel des Vorgängers genommen und sie zu einem noch größeren, noch emotionaleren und noch beeindruckenderen Epos ausgebaut.

Wenn ihr bereit seid, euch auf etwas völlig anderes einzulassen und ein Spiel zu erleben, das euch noch wochenlang im Kopf herumspuken wird, dann gibt es keine andere Wahl. Ihr müsst diese Reise antreten.

Ich bin dann mal wieder unterwegs. Es gibt immer noch eine Verbindung, die hergestellt werden muss. Morgen ist in euren Händen.

Published inAllgemein

16 Comments

  1. Kommentator

    Na klar, Kojima hat es wieder getan, wir tragen existenzielle Pakete durch Regen, während ein Baby unseren moralischen Kompass spielt. Klingt nach Wellnessurlaub. Aber gut, wenn der Wahnsinn so hübsch ist, kann man sich ja verlieren. Wie viel Zen und wie viel Kniekiller steckt diesmal wirklich drin?

  2. FrostByte

    Sorry, aber für mich ist das wieder viel Pathos und wenig Spiel. Bizarre Bilder retten keine monotone Lauferei, Zen klingt gut, am Ende sind es nur Kniekiller und endlose Cutscenes. Hübsch ist es, klar, aber wo bleibt der Spaß?

  3. TechFan915

    Zum Thema Kniekiller, ich habe nach zwei Stunden schon echte Steigeisen gegoogelt. Ja, es ist irre schön, und während Kojima mir das nächste Sinnbild ins Gesicht wirft, rutscht mein Sam über nen Kiesel und ich klatsche Applaus. Mal ehrlich, trägt dich die Story durch die Strecken oder trägst du sie, so wie die 28 Kilo Porzellan für Siedlung XY?

  4. L. Schmid

    Für mich wirkt das wie die gleiche selbstverliebte Wandersimulation mit neuem Anstrich. Hübsch ist es, klar, aber nach ewigem Gequatsche und Stolpern über Kiesel ist der Spaß weg. Warum nennt ihr Fleißarbeit plötzlich Zen, nur weil Musik drunter läuft?

  5. Jennifer V.

    Ja genau, bizarr und wunderschön, wie meine Paketbotenrechnung nach drei Stunden Regen. Kojima haut dir wieder 20 Minuten Cutscene um die Ohren, alle klatschen, und ich balanciere Porzellan auf Geröll und tu so als wäre das Zen. Gibt es diesmal wenigstens eine Taste für Spaß, oder muss ich den wieder selber craften?

  6. Morgenmuffel242

    Schön und bizarr ist nett, aber mich nervte im ersten Teil, dass nach ein paar Stunden jede Route zur Autobahn wurde und damit die Spannung weg war. Baut DS2 das bewusst ein, also verfallende Strukturen, knapperes Material, härtere Wetterfenster, oder ist es wieder Komfortfunktionen bis nix mehr wehtut? Und wie sieht es mit dem Pacing aus, weniger 20 Minuten Cutscenes und mehr echte Entscheidungen unterwegs? Wenn der Flow stimmt, bin ich dabei, aber Hype allein trägt mich nicht über Geröll.

  7. Michael

    Echt jetzt, das klingt wie ein aufgeblasenes Kunstprojekt mit Controller, hübsch anzusehen und staubtrocken zu spielen. Cutscenes ohne Ende, dann wieder Kiesel-Hopserei, das ist kein Flow, das ist Fleißarbeit. Wenn das euer Zen ist, bin ich raus.

  8. DieLeseratte189

    Ich bin beim ersten Teil erst beim zweiten Versuch warm geworden, Podcasts an, Kopf aus, dann hat es geklickt. Jetzt frage ich mich, ob Teil 2 den Loop spürbar aufbricht, oder ob es wieder lange Märsche mit mehr Gadgets sind. Wie sieht es mit Dynamik in den Routen, Gegnern und echten Entscheidungen aus, weniger Fleißarbeit, mehr Überraschung?

  9. Julia

    Teil 1 habe ich erst mit Podcasts liebgewonnen. Naja, klingt fett, aber fühlt sich das Gameplay hinter dem Bilderrausch wirklich weiterentwickelt an? Ich will weniger Fleißarbeit und mehr Entscheidungen, nicht bloß neue Tools für die gleiche Strecke.

  10. Max_S

    Sehe ich genauso, dieses meditative Schleppen kickt erst, wenn der Sound einsetzt, vorher ist es viel Kiesel-Fluchen. Wie ist es jetzt, mehr echter Flow durch neue Systeme oder einfach nur mehr Tools auf dem gleichen Marsch? Trägt dich die Story wirklich über die langen Etappen, oder braucht man wieder Podcasts im Ohr?

  11. DerKritiker

    Ja genau, bizarr und wunderschön, wie mein Puls nach 40 Minuten Kiesel-Ballett. Für mich ist das immer noch der UPS-Simulator mit Kunstfilter, Kojima philosophiert, ich halte Vorwärts und tu so als wäre das tief. Gibt es diesmal wenigstens einen Grund, nicht wieder alles zur Autobahn zu betonieren, oder wird der Flow wieder mit Komfort erschlagen?

  12. Matthias96

    Ich hab beim ersten Teil auch erst mit Kopfhörern und Regenplaylist den Flow gefunden, dann war das Schleppen plötzlich meditativ. Deine Beschreibung macht echt Bock, aber bricht Teil 2 die Routine wirklich öfter, zum Beispiel mit verfallenden Wegen oder knapperen Ressourcen? Wenn mich die Story diesmal länger trägt, verschwinde ich wieder tagelang im Bunker.

  13. NewsJunkie817

    Ich mochte beim ersten Teil genau dieses meditative Schleppen, sobald die Musik anspringt, war ich drin. Aber wie hier schon jemand schrieb, die Kiesel-Klatscher sind real, deshalb interessiert mich, ob Teil 2 die Routen spürbar dynamischer macht oder nur mehr Spielzeug draufpackt. Deine Euphorie macht Bock, trägt die Story diesmal wirklich durch die zähen Passagen oder braucht man wieder Podcasts im Ohr?

  14. CyberWolf

    Naja, das klingt nach demselben Ego Trip mit Hochglanzfilter. Hübsche Shots und endlose Monologe ersetzen kein gutes Spielgefühl, das ständige Geröllstolpern war schon im ersten Teil nervig. Wenn das die große Vision sein soll, bin ich raus, ich will spielen und nicht Paketdienst mit Kunstanspruch.

  15. M. Becker

    Naja, ich frage mich, ob Teil 2 wirklich was Neues erzählt oder nur lauter und länger dasselbe. Die Strand-Mechanik war am Anfang magisch, später wurde aus Wegenbau eine Autobahn und das Risiko verschwand. Wie ist das jetzt, mehr Reibung und Entscheidungen, oder wieder Komfort-Tool auf Komfort-Tool bis jeder Hügel egal ist?

  16. Jessica Z.

    Unglaublich, wie sich mein Herzschlag beschleunigt, wenn ich 15 Minuten lang eine Leiter anstarre und der Regen mir dabei philosophische Vorträge hält. Ja genau, bizarr und schön, klar, aber fühlt sich die Routenwahl diesmal nach echtem Risiko an oder wieder nach Sudoku in Gummistiefeln? Wenn die Story wirklich trägt, fliegen die Podcasts raus. Sonst bleib ich beim meditativen Fluchen.

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